Agrarpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Sachsen-Anhalt: Verständlicher Protest der Bauern
Zu den ab Montag (8. Januar) geplanten Protesten von Landwirten in Sachsen-Anhalt und im gesamten Bundesgebiet erklärt Kathrin Tarricone, agrarpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt:
„Die Belastungen für die Bauern fallen nun deutlich geringer aus, als vorgesehen. Ich glaube auch nicht, dass die FDP-Bundestagsfraktion den ursprünglichen Umfang mitgetragen hätte. Das zeigt, dass der parlamentarische Meinungsstreit eben durchaus immer wieder zu besseren Ergebnissen führt und die Beteiligten wirklich nach Lösungen suchen. Es ist völlig verständlich, dass die Bauern mit dem Kompromiss nicht zufrieden sind und ihren Unmut weiterhin in die Öffentlichkeit bringen. Blockadeaktionen aber, gegen ganz normale Bürger auf dem Weg zur Arbeit, waren und sind hingegen gänzlich unangemessen.
Die Landwirtschaft muss weg von der Dauersubventionierung. Stattdessen müssen konkrete Leistungen der Betriebe etwa für die Biodiversität vergütet werden. Im Gegenzug sollten ebenso unnötige Auflagen und Bürokratie reduziert werden. Da sind nicht zuletzt der Bundeslandwirtschaftsminister gefordert. Wenn deutsche Betriebe anders als die europäischen Nachbarn Glyphosat nicht mehr einsetzen dürfen, bedeutet das eine Benachteiligung, weil sie dann mehr Diesel für die häufigere maschinelle Bearbeitung des Bodens verbrauchen müssen. Auch die Zulassung besser angepasster Pflanzen aus modernen Züchtungsmethoden kann die wirtschaftliche Lage der Betriebe hierzulande verbessern.“