Die Koalitionsfraktionen CDU, SPD und FDP beantragen im Landtag die Einsetzung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Aufarbeitung des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024. Dazu erklärte Andreas Silbersack, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt:
FDP-Fraktionschef Andreas Silbersack: „Ein Untersuchungsausschuss im Landtag zur Aufarbeitung der schrecklichen Ereignisse ist ein notwendiger Schritt. Er bietet die Möglichkeit, die Hintergründe der Tat umfassend aufzuklären, Sicherheitslücken zu identifizieren und behördliches Handeln kritisch zu hinterfragen. Ziel muss es sein, aus dem Anschlag von Magdeburg zu lernen. Ein Untersuchungsausschuss darf deshalb nicht allein der rückblickenden Schuldzuweisung dienen, sondern muss aktiv Lösungen für die Zukunft entwickeln. Die Menschen müssen sich in unserem Land überall und zu jeder Zeit sicher fühlen können, ohne dass wir dafür unsere Freiheit und die offene Gesellschaft einschränken oder Volksfeste in Festungen verwandeln.“
Der Ausschuss soll die Hintergründe untersuchen, für Aufklärung sorgen und das Handeln von Behörden transparent machen. Insbesondere soll untersucht werden, inwieweit bestehende Einsatz- und Sicherheitskonzepte sowie deren praktische Umsetzung die Durchführung des Anschlags begünstigt beziehungsweise ermöglicht haben. Des Weiteren soll untersucht werden, warum die Erkenntnisse unterschiedlicher Behörden zum mutmaßlichen Täter nicht zur Annahme führten, dass er eine Straftat von erheblicher Bedeutung begehen wird. Die Liberalen haben zudem Fragen zur Kommunikation der Polizei, den beteiligten Rettungskräften bzw. beteiligten Behörden am 20. Dezember.
Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024 hat bisher sechs Todesopfer gefordert. Nahezu 300 Menschen wurden körperlich verletzt. Die Zahl der seelisch verletzten Menschen geht weit darüber hinaus.