Fraktionschef der Liberalen fordert Planungssicherheit für bestehende Unternehmen und künftiges Chemie-Großforschungszentrum

Mit dem angekündigten Zentrum für die Transformation der Chemieindustrie hat Sachsen-Anhalt nach den Worten von FDP-Fraktionschef Andreas Silbersack beste Chancen, zum führenden Chemiestandort der Zukunft zu werden und in Größenordnungen neue, hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen. Dafür brauche es aber die passenden Rahmenbedingungen, Verlässlichkeit bei der Umsetzung des Strukturwandels und eine gesicherte Energieversorgung. Das machte Silbersack am Mittwoch in einer von den Liberalen beantragten Aktuellen Debatte zum Thema im Landtag deutlich.

Konkret appellierte Silbersack, keine Diskussionen über einen vorgezogenen Kohleausstieg in Sachsen-Anhalt zuzulassen. Auch müssten „die mittelfristige weitere Nutzung der Atomkraft und langfristige Gaslieferverträge“ gesichert werden, „um wettbewerbsfähige Preise und die Energieversorgung für die Chemieindustrie zu gewährleisten“, sagte Silbersack.

Nach der Bekanntgabe des US-Chipherstellers Intel, eine neue Giga-Fabrik bei Magdeburg zu bauen, sei die Ankündigung eines Chemie-Großforschungszentrums im Mitteldeutschen Revier durch FDP-Bundesbildungsministerin Bettina Stark Watzinger vor wenigen Wochen eine der wichtigsten Nachrichten für die Zukunft Sachsen-Anhalts als Forschungs- und Industriestandort und ein „Hauptgewinn“ für das Land. Vorgesehen seien Investitionen von rund 380 Millionen Euro für ein Großforschungszentrum im sachsen-anhaltischen Teil des mitteldeutschen Chemiedreiecks.

„Ziel des CTC ist es, eine neue Kreislaufwirtschaft zu entwickeln, die stärker auf Recycling und nachwachsenden Rohstoffen basiert. Dieses Wissen soll in die Industrie transferiert werden und dabei helfen, die Abhängigkeit von Energieträgern wie Kohle, Gas und Öl zu reduzieren“, erklärte der FDP-Fraktionschef.

Das CTC (Centre for the Transformation of Chemistry) solle sich bei Leuna 3 ansiedeln. „Dort können viele neue Arbeitsplätze in vielen neuen Firmen entstehen. Wir setzen auf Ausgründungen, Neuansiedlungen sowie Erweiterungen bestehender Betriebe“, unterstrich Silbersack.