Die zahnärztliche Versorgung in Sachsen-Anhalt steht zunehmend unter Druck. Besonders in ländlichen Regionen wie der Börde oder dem Jerichower Land ist bereits heute eine Unterversorgung spürbar. Die Koalitionsfraktionen CDU, SPD und FDP haben deshalb einen Gesetzentwurf zur Einführung einer Landzahnarztquote im Landtag eingebracht.
„Zahnärztinnen und Zahnärzte leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Gesundheitsversorgung. Sie begleiten Menschen ein Leben lang und tragen entscheidend zu Lebensqualität und Wohlbefinden bei“, betont Konstantin Pott, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion: „Wer einmal mit Zahnschmerzen morgens aufgewacht ist und keinen erreichbaren oder verfügbaren Zahnarzt findet, weiß, wie dramatisch die Lage sein kann.“
Die Zahlen des Versorgungsatlas 2030 der Kassenzahnärztlichen Vereinigung zeichnen ein eindringliches Bild: Die Zahl der Zahnärztinnen und Zahnärzte sinkt kontinuierlich, viele Praxen stehen vor der altersbedingten Schließung. Nachwuchs bleibt oft aus, nicht zuletzt, weil nur ein geringer Teil der Absolventinnen und Absolventen nach dem Studium im Land bleibt. „Wir stehen vor einer Versorgungslücke, die sich ohne Gegenmaßnahmen in den kommenden Jahren weiter verschärfen wird. Gerade weil es im zahnärztlichen Bereich keinen stationären Ersatz gibt, braucht es jetzt gezielte Lösungen“, erklärt Pott.
Mit der geplanten Landzahnarztquote sollen künftig 8,6 Prozent der Studienplätze – also drei pro Jahrgang – an Bewerberinnen und Bewerber vergeben werden, die sich verpflichten, nach dem Studium in unterversorgten Regionen tätig zu werden. Die Quote orientiert sich an der bereits etablierten Landarztregelung. Zusätzlich werden zehn vom Land finanzierte Studienplätze an der Universität Pécs in Ungarn zur Verfügung gestellt.
„Als Freie Demokraten haben wir uns lange für die Landzahnarztquote eingesetzt. Sie ist ein pragmatischer und wirksamer Schritt, um die zahnärztliche Versorgung in Sachsen-Anhalt langfristig zu sichern“, so Pott. „Wenn wir so deutlich mehr Absolventinnen und Absolventen im Land halten können, ist das ein echter Fortschritt.“