Das Präsidium der Bundes-FDP stellte gestern ein 10-Punkte-Programm vor, um Deutschland für Fachkräfte attraktiver zu gestalten. Englisch als zweite Verwaltungssprache ist einer der Initiativen. Die FDP-Fraktion im Landtag begrüßt diesen Schritt und möchte Sachsen-Anhalt als Vorreiter positionieren.
«Arbeitsmigration ist für unser Bundesland nicht erst seit der Intel-Ansiedlung in Magdeburg ein riesiges Thema. Im globalen Wettbewerb um Talente wie IT-Experten oder Pflegekräfte für den Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt ist eine moderne Einwanderungspolitik von zentraler Bedeutung. Im Kontakt mit diesen Talenten ist Englisch als zusätzliche Verwaltungssprache ein wichtiger Punkt», unterstrich der Fraktionsvorsitzende Silbersack.
«Wenn wir um Fachkräfte werben, dann müssen wir diese auch mit einer Willkommensbotschaft abholen und nicht darauf warten, ob sich zufällig jemand hier her verirrt. Das können wir uns nicht leisten. Sprache öffnet Türen, das sieht man in der modernen Arbeitswelt. Wenn wir weltweit Fachkräfte und Talente für Sachsen-Anhalt gewinnen wollen, dürfen unsere Ämter keine Sprachbarrieren sein. Dazu gehört aber auch, dass wir selbstverständlich die Deutschförderung für Fachkräfte und ihre Familien ebenfalls stärken», so Silbersack weiter.
Die Bedenken des Beamtenbundes können die Liberalen dagegen nicht teilen. «Wo soll das Problem bestehen, dass im Bürgerbüro kurz auf Englisch erklärt wird, wie man sich anmeldet, wie Kinderbetreuung funktioniert und welche Formulare man, leider oftmals umständlich per Hand, ausfüllen muss? Unsere Verwaltung muss endlich im 21. Jahrhundert ankommen, sonst haben wir im internationalen Wettbewerb langfristig schlechte Chancen. Das Zeichen an Fachkräfte im Ausland muss sein, dass sie in unserem Land erwünscht und willkommen sind», so der Fraktionsvorsitzende abschließend.