Liberaler Landwirt und Abgeordneter Johann Hauser: „Brachen müssen dringend in die Nahrungsmittelproduktion einbezogen werden, um weltweite Knappheit nicht zu verschärfen“

Vor der entscheidenden Abstimmung über die Freigabe von stillgelegten Feldern für die Landwirtschaft an diesem Freitag im Bundesrat fordert die FDP-Fraktion in Sachsen-Anhalt nachdrücklich, auf den betreffenden Äckern nicht nur den Anbau von Futterpflanzen zuzulassen. „Es geht um die Ernährungssicherheit und darum, angesichts der Turbulenzen an den Agrarmärkten extreme Preissteigerungen zu verhindern“, sagte Johann Hauser, agrarpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion und selbst Landwirt aus Staßfurt, am Mittwoch in Magdeburg. „Die Herausforderungen sind riesig und die Zeit knapp. Einfach darauf zu hoffen, dass die Ernte auch so ertragreich genug sein wird, um zusätzlich Nordafrika und den Mittleren Osten versorgen zu können, ist angesichts der drohenden Lieferausfälle aus der Ukraine und Russland nicht zu verantworten“, mahnte der Liberale.

Konkret geht es um die Frage, ob und in welchem Umfang so genannte ökologische Vorrangflächen in Deutschland genutzt werden dürfen. Ein vom Bundeslandwirtschaftsminister vorgelegter Entwurf für eine entsprechende Verordnung sieht lediglich die Freigabe für die Futternutzung vor. Im Agrarausschuss des Bundesrates haben sich jedoch neun Bundesländer, darunter Sachsen-Anhalt, dafür ausgesprochen, die Brachflächen vollständig für die Bewirtschaftung freizugeben. Sie wollen den von der EU-Kommission gewährten Spielraum voll nutzen. Es kommt nun auf die Abstimmung im Bundesrat am Freitag an.