Liberaler Agrarexperte Johann Hauser sieht Steigerungspotenzial für Sachsen-Anhalts Agrarbetriebe durch Genom-Editierung und moderne Technologien

Über die Ernährungssicherheit angesichts des Kriegs und wegfallender Importe aus der Ukraine und Russland hat der Landwirtschaftsausschuss des Magdeburger Landtages am Mittwoch diskutiert. Johann Hauser, agrarpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, forderte, die Steigerung der Produktivität etwa durch neue Züchtungsmethoden und die Digitalisierung stärker in den Blick zu nehmen.

Hauser sagte: „Die heutige Anhörung im Landwirtschaftsausschuss zum Thema Ernährungssicherheit hat gezeigt, dass wir uns in Deutschland um Nahrungsmittelknappheit keine Sorgen machen müssen, jedoch deutliche Preisanstiege zu erwarten sind. Der Wegfall der Importe aus der Ukraine und Russland erhöht allerdings die Verantwortung unseres Landes als landwirtschaftlicher Gunststandort auch für die Ernährungssicherheit in den bisherigen Abnehmerländern etwa in Nordafrika und dem Mittleren Osten.“

Um einen Beitrag zu leisten, müsse die Agrarpolitik wieder ein stärkeres Augenmerk auf die Steigerung der Produktivität legen, so Hauser weiter: „Dies muss auch nicht zulasten des ökologischen Zustands gehen, wenn die Potenziale von angepassten Züchtungen durch Genom-Editierung, aber auch weiterer moderner Technologien etwa der Digitalisierung der Landwirtschaft genutzt werden. Pauschale Flächenstilllegungen sind aus unserer Sicht derzeit nicht sinnvoll. Zudem gehört zur Wahrheit, dass die subventionierte Ausweitung des Ökolandbaus an der Nachfrage der Verbraucher vorbei durch die Entwicklungen sogar noch fragwürdiger erscheint. Die verminderte Produktivität bedeutet letztlich, dass mehr Flächen bewirtschaftet werden müssten, um den selben Ertrag zu erzielen.“