Bernstein (FDP): „Ein Baustein für bessere Unterrichtsversorgung in Sachsen-Anhalt“

In Sachsen-Anhalt werden flexible Arbeitszeitkonten für Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Schulen eingeführt. Das hat der Landtag am Freitag (18. November) auf Antrag der schwarz-rot-gelben Regierungskoalition beschlossen. Die FDP hatte sich zuvor in monatelangen Verhandlungen mit den Koalitionspartnern dafür stark gemacht. Konkret möchte die Koalition es Lehrkräften künftig ermöglichen, Zeitguthaben durch freiwillig geleistete Überstunden längerfristig mit einem Lebensarbeitszeitkonto anzusparen. „Es kann dann zu einem späteren Zeitpunkt zum individuellen Freizeitausgleich genutzt werden, zum Beispiel in Form eines Sabbatjahres, der Frührente oder über eine Reduzierung der Pflichtstunden“, erklärte Jörg Bernstein, bildungspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion. 

Hintergrund der Initiative sind der aktuelle Lehrermangel und die lückenhafte Unterrichtsversorgung im Land. „Dadurch ist für die Kolleginnen und Kollegen an den Schulen ein Freizeitausgleich für Überstunden in der Praxis oftmals nicht möglich. Es bedarf einer flexiblen, tarifvertraglich und dienstrechtlich abgesicherten Regelung“, so der Abgeordnete der Liberalen, der selbst bis zum Einzug in den Landtag 2021 als Lehrer im Schuldienst arbeitete. „Unser Konzept soll zudem als ein Baustein dazu beitragen, die Unterrichtsversorgung abzusichern, indem es Anreize bietet, jetzt Mehrarbeit zu leisten und diese später je nach persönlicher Lebenssituation auszugleichen“, ergänzte Bernstein.

Für die Liberalen sei „weltbeste Bildung“ eines der wichtigsten Ziele. Bernstein: „Sachsen-Anhalt muss Chancenland werden. Der soziale und finanzielle Hintergrund der Eltern dürfen keinen Einfluss auf den Bildungserfolg haben. Dazu brauchen wir eine lückenlose Unterrichtsversorgung und ausreichend motivierte, engagierte Lehrkräfte. Deshalb müssen wir den Lehrerberuf attraktiver machen.“