Pott (FDP): „Land muss prekäre Versorgungslage ändern“

Der Landtag will ME/CFS-Erkrankte in Sachsen-Anhalt besser unterstützen und hat dazu am Dienstag (17. Dezember 2024) einen Antrag der Koalitionsfraktionen auf Initiative der FDP im Parlament beschlossen. So sollen unter anderem spezialisierte Ambulanzen für Betroffene im Land aufgebaut, Ärztinnen und Ärzte für die Erkrankung sensibilisiert und eine Aufklärungskampagne gestartet werden. ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom, auch als chronisches Erschöpfungssyndrom bekannt.

Konstantin Pott, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion dazu: „ME/CFS ist eine schwere, chronische Erkrankung, die das Leben der Betroffenen dramatisch einschränkt. Insbesondere die Belastungsintoleranz – das Unvermögen, selbst geringste Anstrengungen zu verkraften – zwingt viele Menschen in Isolation und raubt ihnen jegliche Lebensqualität. Corona und Long-Covid haben die Krankheit stärker in den Fokus gerückt, doch trotz gestiegener Aufmerksamkeit bleibt die Versorgungslage für die Betroffenen weiterhin prekär und allzu oft wird die Erkrankung gar nicht als erkannt oder falsch diagnostiziert – mit gravierenden Folgen für die Betroffenen.“

Es brauche deshalb dringend besser informierte Hausärztinnen und Hausärzte und einen Ausbau der Versorgungsstruktur unter anderem mit spezialisierten Ambulanzen, betonte Pott. Auch müsse die Forschung vorangetrieben werden. Pott ergänzt: „Besonders wichtig ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, die den besonderen Bedürfnissen der Betroffenen, auch von Kindern und Jugendlichen, gerecht wird.“ In Sachsen-Anhalt sind laut Pott schätzungsweise über 30.000 Menschen von ME/CFS betroffen. Die Zahl beziehe sich jedoch nur auf die diagnostizierten Fälle.